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NUM 1.0

Das NUM wurde initial von April 2020 bis Dezember 2021 gefördert. Bochumer Forschende nahmen an vier Verbundprojekten teil.

Bundesweites Forschungsnetzwerk Angewandte Surveillance und Testung

Zu Beginn der Corona-Pandemie wurden deutschlandweit lokale Test- und Surveillance-Programme konzipiert und etabliert. Diese regionalen Programme konnten aufgrund der überregionalen Koordination durch das NUM optimal genutzt werden. So wurde im Rahmen des B-FAST-Projekts eine Plattform zur Entwicklung von harmonisierten und optimierten Test- und Surveillance-Strategien zur Bewältigung der Corona-Pandemie aufgebaut, welche auch auf zukünftige Pandemien übertragbar sein soll. Diese nachhaltig einsetzbaren Test- und Surveillance-Systeme wurden im Netzwerk zunächst in diversen Anwendungsbereichen, wie z. B. in Kliniken, in Schulen, bei Kulturereignissen oder in problematischen Wohnsituationen, erprobt. Das Ziel war es, die Ausbreitung des pandemischen Erregers durch nicht-medizinische Vorkehrungen einzudämmen.

Das UK RUB engagierte sich im B-FAST-Verbundprojekt mit einer groß angelegten Studie zum Ansteckungsrisiko von Studierenden. Gerade die Wohnsituation in Wohnheimen, oft verbunden mit der Nutzung von Gemeinschafträumen und anderen kontaktreichen Szenarien, stand im Verdacht, das Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2 und die Ausbreitung von COVID-19 zu erhöhen. Das Wissen über solche Risiken kann als Grundlage für die Entwicklung von Strategien zur Ausbreitungsprävention dienen und somit maßgeblich zu einer Eindämmung der Pandemie beitragen.

Um mögliche Folgen eines engen Zusammenlebens in Studierendenwohnheimen zu erfassen, wurden ab November 2020 Virus- und Antikörpertests in Wohnheimen bei bis zu 900 Personen durchgeführt. Neben den medizinischen Tests wurden auch Daten zur typischen Symptomatik einer SARS-CoV-2 Infektion, zum Risikoverhalten sowie zur Wohnsituation mit Hilfe eines Online-Fragebogens erhoben. Dabei zeigte sich, dass es in den Wohnheimen kein erhöhtes Risiko für eine Corona-Erkrankung gibt.

Durchgeführt wurde die Studie von Bochumer Forschenden unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang E. Schmidt, Direktor der Abteilung für Innere Medizin im St. Josef-Hospital.

 

Projektleitung am Standort Bochum:

Prof. Dr. med. Wolfgang E. Schmidt - Kontakt

Studienarzt:

Christian Torres Reyes - Kontakt

 

Pressekontakt:

Dr. Jürgen Frech - Kontakt

 

Weiterführende Informationen:

Projektwebseite

B-FAST auf der NUM Webseite

 

Presse:

WAZ - Wie sicher sind Studentenwohnheime?
WAZ - Studie: Kein erhöhtes Corona-Risiko in Studenten-Wohnheimen
Studie zum Ansteckungsrisiko von Studierenden mit SARS-CoV-2

Fachpublikation:

Students in Dormitories Were Not Major Drivers of the Pandemic during Winter Term 2020/2021: A Cohort Study with RT-PCR and Antibody Surveillance in a German University City

Methodennetzwerk zur Unterstützung von COVID-19 Forschungsprojekten bei der Messung sozialer und kontextueller Faktoren

Das Projekt MethodCOV erforschte, auf welche Weise soziale und kontextbezogene Faktoren wie der Beruf, Armut oder Wohnbedingungen das Infektionsrisiko und den Krankheitsverlauf von COVID-19 beeinflussen. Nach aktueller Studienlage haben diese Faktoren einen hohen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko und den Verlauf einer COVID-19-Erkrankung und müssen demnach beim gesellschaftlichen Umgang mit der Pandemie berüksichtigt werden.
Ein besseres Verständnis dieser Faktoren kann dazu beitragen, allgemeine und zielgruppenspezifische Präventionsansätze sowie klinische Therapiekonzepte bedarfsgerecht zu gestalten, um vulnerable Gruppen mit einem erhöhten Risiko eines schweren oder tödlichen Verlaufs besser zu schützen.

Das Projekt verknüpfte die vorhandene Expertise an den Universitätskliniken zur Erhebung und Auswertung sozialer und kontextueller Daten und stellte sie als schnell verfügbare Ressource für die zahlreichen Forschungsprojekte des Netzwerks Universitätsmedizin zur Verfügung. Ziel war es, ein Set an Instrumenten zusammenzustellen, mit dem soziale und kontextuelle Faktoren aufwandsarm und reproduzierbar als Begleiterhebung in unterschiedlichsten Forschungsprojekten erfasst werden können. Zudem wurde eine Plattform geschaffen, die die Forschung im Bereich der gesellschaftlichen Aspekte des Umgangs mit einer Pandemie vernetzt und fördert. Zu diesem Zweck schlossen sich initial 37 Forschungsinstitute aus 24 Universitätskliniken zusammen, um die Forschungsexpertise zu folgenden Themen zu verknüpfen:

  • Soziodemographie
  • berufliche Faktoren
  • Umweltfaktoren
  • versorgungsbezogene Faktoren

Weiterhin wurden durch medizinhistorische und -ethische Analysen direkte Lehren aus den aktuellen Entwicklungen gezogen sowie der Austausch mit externen Public Health Forschungseinrichtungen organisiert.

 

Ansprechpartner am Standort Bochum:

Prof. Dr. med. Horst Christian Vollmar - Kontakt

 

Weiterführende Informationen:

MethodCOV auf der NUM-Webseite

 

Presse:

Bochumer Universitätsmedizin gegen Covid-19

Nationales Pandemie-Kohorten Netz

Seit Beginn der COVID-19 Pandemie wurden bereits erste klinische Studien zur Bewertung von Behandlungsstrategien und Präventivmaßnahmen, zum Beispiel von Impfstoffen, eingeleitet. Dennoch waren tiefergehende und standardisierte Forschungsaktivitäten zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 dringend notwendig.

Im Rahmen des NAPKON-Vorhabens wurde ein nationales Netzwerk aus essenziellen Infrastrukturen und Kohortenplattformen zur Dokumentation qualitativ hochwertiger klinischer Daten etabliert. Ziel des Kohorten-Netzwerks ist die überregional einheitliche Erfassung von klinischen Parametern, Biomaterialien und Bildgebungsdaten von SARS-CoV-2-Fällen, um auf diese Weise eine Grundlage für ein wissensbasiertes Pandemiemanagement und eine optimierte Patientenversorgung zu schaffen.

Das UK RUB ist an der sogenannten sektorenübergreifenden Plattform – einer der drei NAPKON-Kohortenplattformen – beteiligt und trägt somit zum Aufbau einer harmonisierten Daten- und Bioprobensammlung von SARS-CoV-2-infizierten Personen in Deutschland bei. Am Standort Bochum koordinierte Prof. Dr. med. Wolfgang E. Schmidt, Direktor der Abteilung für Innere Medizin im St. Josef-Hospital, die Projekt-Teilnahme. Weiterhin beteiligte sich die Universitätskinderklinik der Ruhr-Universität Bochum im Katholischen Klinikum Bochum unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Lücke.

Das Projekt NAPKON wird als NAPKON v2 in der 2. Förderperiode des NUM fortgesetzt.

 

Projektleitung am Standort Bochum:

Prof. Dr. med. Wolfgang E. Schmidt - Kontakt

Prof. Dr. Thomas Lücke - Kontakt, PD Dr. Folke Brinkmann - Kontakt

Studienarzt:

Christian Schütte - Kontakt

 

Pressekontakt:

Dr. Jürgen Frech - Kontakt

 

Weiterführende Informationen:

Projektwebseite

NAPKON auf der NUM-Webseite

 

Presse:

Bochumer Universitätsmedizin gegen Covid-19

Radiological Cooperative Network zur COVID-19 Pandemie

Die Mehrzahl der schweren COVID-19-Krankheitsfälle weist eine Beteiligung der Lunge auf. Bei der Erkennung, Bewertung und Nachverfolgung pandemischer Lungeninfektionen sowie bei der Identifizierung von Risikofaktoren, spielen radiologische Bildgebungsdaten eine entscheidende Rolle, da sie eine differenzierte Beschreibung des Krankheitsverlaufs erlauben. Es handelt sich bei der Radiologie also um ein wichtiges Messinstrument und Entscheidungswerkzeug in der Diagnostik und der Therapieüberwachung.

Im Rahmen des NUM-Verbundprojekts RACOON wurde erstmalig in dieser Größenordnung eine landesweite Radiologie-Plattform aufgebaut, welche die strukturierte Erfassung radiologischer Daten von COVID-19-Erkrankten erlaubt. Die durch die sogenannte „strukturierte Befundung“ einheitlich erhobenen Daten bilden eine wertvolle Grundlage für epidemiologische Studien, Lageeinschätzungen und Frühwarnmechanismen. Die Befunde werden u. a. mithilfe künstlicher Intelligenz analysiert. Die Ergebnisse erfolgreicher Studien sollen schnellstmöglich in das Gesundheitswesen zurückfließen und können somit die Behandlungsqualität jedes einzelnen COVID-19-Patienten verbessern.

Auch das UK RUB beteiligte sich am Verbundprojekt RACOON und leistete auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zur deutschlandweiten Erfassung radiologischer COVID-19-Daten. Am Standort Bochum wurde die Projekt-Teilnahme von Prof. Dr. Volkmar Nicolas, Direktor des Instituts für Radiologische Diagnostik, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin im Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum koordiniert.

In der 2. Förderperiode beteiligt sich die Abteilung von Prof. Dr. Volkmar Nicolas an den Folgeprojekten RACOON-BI und RACOON-COMBINE.

 

Projektleitung am Standort Bochum:

Prof. Dr. med. Volkmar Nicolas - Kontakt

 

Weiterführende Informationen:

Projektwebseite

RACOON auf der NUM Webseite

 

Presse:

Bochumer Universitätsmedizin gegen Covid-19

Gefördert vom BMBF und Netzwerk Universitätsmedizin